Insolvenzrekord: Höchste Zahl an Firmenpleiten seit Beginn der Erhebung
- 12.03.2024
- Markt
Laut dem IWH-Insolvenztrend gab es im Februar in Deutschland insgesamt 1193 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften. Dies entspricht einer Steigerung um 11 Prozent gegenüber dem Vormonat, 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und 28 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie.
Die bisherigen Höchstwerte seit 2016 wurden in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen und Rheinland-Pfalz übertroffen. Besonders in Baden-Württemberg stieg die Zahl der Insolvenzen im Februar um ein Sechstel über den bisherigen Höchstwert vom Dezember 2023. Wenn man die Zahl der Insolvenzen der letzten drei Monate in Relation zur Bevölkerung setzt, ergibt sich die Insolvenzquote, die in Berlin und Hamburg am höchsten und in den ostdeutschen Flächenländern am niedrigsten ist. Ein Grund für die hohe Betroffenheit im südlichen Raum liege in der größeren Anzahl von Start-ups in Ballungsräumen. Junge Unternehmen hätten generell ein höheres Insolvenzrisiko.
Die Schließung großer Arbeitgeber führt oft zu erheblichen und langfristigen Einkommens- und Lohnverlusten für die betroffenen Beschäftigten. Die Anzahl der betroffenen Arbeitsplätze bei Großinsolvenzen gibt zudem einen guten Hinweis auf die Gesamtzahl der von Insolvenzen betroffenen Arbeitsplätze. Die Analyse des IWH zeigt, dass in den größten zehn Prozent der Unternehmen, die im Februar Insolvenz angemeldet haben, rund 11.000 Arbeitsplätze betroffen waren. Die Anzahl der betroffenen Beschäftigten in den größten 10 Prozent der Unternehmen liegt damit unter dem Niveau des Vormonats, aber knapp 90 Prozent höher als in einem durchschnittlichen Februar.
Kontakt: Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung