Statistisches Bundesamt: Insolvenzzahlen im ersten Quartal auf Vor-Corona-Niveau
- 19.06.2024
- Markt
„Der Zahlen im Mai steigen auf das Vorcoronaniveau. In den besonders betroffenen Branchen ist der Druck noch nicht raus. Wie die Insolvenz von FTI zeigt, sind auch Branchen mit steigender Nachfrage nicht vor existenziellen Krisen geschützt“, sagt Dr. Christoph Niering, Insolvenzverwalter und Vorsitzender des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID). „Die Immobilienbranche kämpft weiterhin mit hohen Zinsen und gestiegenen Baukosten. Der dauerhafte Druck auf den stationären Einzelhandel und der sich fortsetzende Trend zum mobilen Arbeiten lässt zudem eine schnelle Erholung der Nachfrage bei gewerblichen Immobilienprojekten nicht erwarten. Das bringt viele Unternehmen weiter in existenzielle Schwierigkeiten“, so Niering.
Die jüngste Entwicklung der Insolvenzzahlen bildet aber nur einen Teilaspekt der aktuellen Wirtschaftslage ab. „Wir sehen weiterhin viele stille Geschäftsaufgaben auch außerhalb der Insolvenz. Viele Unternehmensschließungen haben vor allem demografische Gründe. Sowohl bei den Gründungen als auch bei der Unternehmensnachfolge gibt es auch Auswirkungen auf das Insolvenzniveau. Historisch waren über viele Jahrzehnte junge Unternehmen überdurch- schnittlich häufig von Insolvenzen betroffen“, so der VID-Vorsitzende. Rückläufige Unternehmensgründungen führen unmittelbar auch zu entsprechend weniger Unternehmensinsolvenzen.
Kontakt: www.vid.de, www.destatis.de