Genossenschaft vor Wandel: Büroring soll Aktiengesellschaft werden

„Der Büroring ist ein Wirtschaftsunternehmen“ und müsse als solches auch entsprechende Ergebnisse erzielen, erklärte Frank Eismann. Der langjährige Branchenkenner, der neben seiner Funktion als erfolgreicher Unternehmer sowie als Vorstandssprecher der winwin Office Network AG seit Anfang des Jahres als Vorstandssprecher für Vertrieb und Marketing der Haaner Fachhandelskooperation verantwortlich ist, weiß, wovon er spricht.

Denn so kann es nicht weitergehen, wie ein Blick in den aktuellen Geschäftsbericht zeigt. Mit einem Umsatz von 29,6 Millionen Euro lag der Handelsumsatz des Zentrallagers im vergangenen Geschäftsjahr um rund 7,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau und verfehlte damit auch das angestrebte Planniveau um gut 10,3 Prozent. Auch der Warenumschlag in der Zentralregulierung lag mit einem Umsatz von 91,8 Millionen Euro um rund 17,3 Prozent unter dem Vorjahr und damit 12,6 Prozent unter den eigenen Erwartungen. Dass das Ergebnis trotz des Umsatzrückgangs mit 10,9 Millionen Euro um 8,1 Prozent über dem Vorjahreswert lag, ist im Wesentlichen auf den Verkauf von zwei Immobilien für knapp eine Million Euro sowie auf die Umstellung des Bonussystems auf eine erfolgsabhängige Rückvergütung zur Jahresmitte zurückzuführen.

Die Zeiten, in denen man am Lagerfeuer gesessen und abgewartet habe, seien vorbei, machte der neue Büroring-Vorstand deutlich. Auf der Generalversammlung stellte Eismann seinen Plan für den Umbau zum „neuen Büroring“ vor, der nicht nur dynamischer und zukunftsorientierter sondern auch durch „eine Finanzstruktur mit langfristiger Perspektive die attraktivste Kooperation im Markt" sein soll.

Maßnahmen zur strategischen Neuausrichtung sind bereits in Gang. Schwerpunkte liegen auf einem stärkeren Vertrieb, dem Ausbau des Produktportfolios und der Digitalisierung von Prozessen. Hierzu zählt vor allem auch das professionelle und inhouse entwickelte Online-Shopsystem. Die Öffnung des Bürorings gegenüber dem Markt sowie die Zusammenarbeit mit anderen Verbundgruppen, wie zum Beispiel im Lager- oder Ausschreibungsgeschäft, sind weitere Schlüsselelemente der Zukunftsstrategie. Dazu gehört auch die Ende 2023 vereinbarte integrative Kooperation mit der winwin Office Network AG.

Die Pläne des Vorstands, einschließlich eines Wachstumsprogramms mit bis zu vier Prozent Verzinsung für die angeschlossenen Unternehmen, wurden bei der Generalversammlung genehmigt. Das am 1. Juli startende Programm gilt unabhängig von bereits bestehenden Bonifikationen.

Bei der turnusgemäß anstehenden Wahl zum Aufsichtsrat wurde Christine Hilbert-Wolff in ihrem Amt bestätigt. Stefan Doorn, Geschäftsführer des Frankfurter Fachhandelsunternehmens Büro-Doorn, wurde neu in das Gremium gewählt.

Eismann betonte die Chancen, die sich durch diese Neuausrichtung bieten und warb um das Vertrauen der Mitglieder: „Wir haben keine Zeit, lange zu diskutieren und müssen den Blick nach vorne auf den neuen Büroring richten“. Um dafür zu sorgen, dass die Mitglieder die richtigen Rahmenbedingungen vorfinden, plane man einen umfassenden Umbruch, der unter anderem die Umwandlung der Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft vorsieht. Durch die Neuausrichtung „haben wir die besten Chancen, besser als viele im Markt denken“, so Eismann.

Kontakt: www.bueroring.de