GfK-Studie: Einzelhandelsausgaben in Europa
- 26.08.2024
- Handel
Der Einzelhandelsanteil an den privaten Konsumausgaben ist nach einem Anstieg in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund der Pandemie wieder gesunken.
Die Einzelhandelsanteile am privaten Konsum unterscheiden sich je nach Land. In vielen osteuropäischen Ländern fließt fast jeder zweite Euro in den Einzelhandel. Ungarn ist hier mit 50 Prozent ganz vorne, gefolgt von Bulgarien (49 Prozent) und Kroatien (47 Prozent). Deutschland belegt mit einer Quote von lediglich knapp 27 Prozent der Konsumausgaben im Einzelhandel den letzten Platz.
Der Bereich Geomarketing von GfK hat in der Studie "Einzelhandel Europa" die Schlüsselindikatoren des europäischen Einzelhandels für das Jahr 2023 untersucht. Die Studie bietet Trendanalysen für zahlreiche europäische Länder und bietet damit eine gute Orientierungshilfe für Einzelhändler, Investoren und Projektentwickler.
EU-Bürger:innen haben wieder mehr Geld zur Verfügung
Die Kaufkraft der EU-Bürger ist bereits 2022 um 7 Prozent angestiegen. Und auch 2023 haben die Menschen wieder mehr Geld zur Verfügung. Die Pro-Kopf-Kaufkraft in der EU lag bei durchschnittlich 19.786 Euro, was einem Anstieg von 5,5 Prozent entspricht. Insgesamt standen den 270 Millionen Einwohnern der EU rund 8,9 Billionen Euro an Kaufkraft zur Verfügung. Diese wurde für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub und Mobilität ausgegeben.
Der Einzelhandelsumsatz in den 27 EU-Staaten stieg im Vergleich zur Kaufkraft um 5,5 Prozent an. Doch dieses nominale Umsatzplus relativiert sich angesichts hoher Verbraucherpreise. Diese sind durch anhaltend hohe Kosten für Energie, Dünger und Futtermittel sowie geopolitische Unsicherheiten bedingt. Die höchsten Wachstumsraten innerhalb der EU wurden in osteuropäischen Staaten wie Bulgarien (+18 Prozent), Rumänien (+14 Prozent) und Kroatien (+14 Prozent) beobachtet. Auch größere Märkte wie Spanien und Polen verzeichneten Wachstumsraten von über 12 Prozent.
Die Inflation ist in den 27 EU-Ländern zwar bereits gesunken, das Niveau von 6,4 Prozent ist jedoch nach wie vor hoch. Für 2024 liegt die Prognose bei 2,7 Prozent. Damit wird das Ziel der Europäischen Zentralbank von 2 Prozent zwar noch nicht erreicht, aber die Preisanstiege fallen dennoch moderater aus als noch 2022 und 2023. Belgien ist dabei das einzige Land, in dem für 2024 eine höhere Inflation erwartet wird als im Jahr zuvor.
Die PDF-Studie ist kostenlos erhältlich.
Kontakt: www.gfk.com/de