Point of Sale: Ganz neues Einkaufserlebnis
- 10.07.2017
- PoS- und Ladengestaltung
- red.
Frau Becker, die erste Phase der Modernisierung bei Ortloff ist seit Herbst des vergangenen Jahres abgeschlossen. Was waren die wesentlichen Punkte der Umbaumaßnahmen und welche Ziele stehen dahinter?
Ortloff ist ein Fachgeschäft und soll dies auch in Zukunft bleiben. Diese Rolle wollen wir modern gestalten. Dazu haben wir uns die Kunden-Zielgruppe in einer Milieu-Studie genau betrachtet, um die Gestaltung des Geschäftes auf deren Lebensumfeld und Anforderungen auszurichten. Ziel ist es, dem Kunden eine Einkaufsatmosphäre zu bieten, in der er sich wohlfühlt. Außerdem war uns wichtig, durch eine sinnvolle Sortimentsstruktur, Zonierung der einzelnen Themenbereiche sowie klare Sichtachsen in den Gängen mehr Übersichtlichkeit zu schaffen. Durch eine konsequente Berücksichtigung von Aktionsflächen und geschickter Preisdarstellung können wir zudem das Vertrauen der Kunden in ein gutes Preis-Leistungsverhältnisgewinnen und behalten.
Was sind aus Ihrer Sicht die Highlights der neu gestalteten Ebene?
Uns waren vier Punkte besonders wichtig: Highlight und Anziehungspunkt für die Kunden ist der Kassenbereich. Wir haben die Materialien Beton und Holz verwendet, die sich auch in der Farbgebung ergänzt durch Backsteinwände durch das ganze Geschäft durchziehen. Bei der Flächenplanung haben wir zudem auf eine gradlinige Gangführung geachtet, was bei den vielen Säulen im Geschäft eine echte Herausforderung war. Dies vermittelt dem Kunden Ruhe und Transparenz. Darüber hinaus arbeiten wir mit deutlichen Sichtachsen. Der Kunde kann am Ende eines Ganges immer erkennen, welches Thema dort platziert ist oder er wird durch Angebote oder sympathische Bilder immer weiter durch den ganzen Laden gelockt. Der Kunde hat die Möglichkeit, Produkte auszuprobieren. Ob an unserem Basteltisch im Kreativbereich, in der Schreibstube im Bereich Schreiben oder die bei der Rundum-Sicht durch eine Kamera bei Schulranzen- und Rücksäcken.
Was sind die Sortimentsschwerpunkte im Untergeschoss und welche Veränderungen wurden vorgenommen?
Unverändert sind im Untergeschoss die Sortimente Bürobedarf, Schule, Schulranzen, Schreiben und Künstlerbedarf platziert. Zur Aufwertung des Angebotes haben wir aus dem Erdgeschoss noch die Themen Lederwaren, hochwertige Schreibtisch- Accessoires, Kalender, Notizbücher und Zeitplaner ergänzt. Auf diese Weise ist auch Freiraum für die Neugestaltung des Erdgeschosses entstanden.
Wie haben die Mitarbeiter reagiert – und wie die Kunden?
Die Mitarbeiter habe lange Zeit mit wenig Mitteln in der Flächengestaltung improvisieren müssen. Umso mehr freuen sie sich über die Neugestaltung und sind stolz darauf. Die Kundenstimmen gehen von „Haben Sie angebaut?“ über „Das ist aber schön hier“ bis „Gut, dass es Sie gibt und Sie auch an die Zukunft glauben“.
Welche Umbaumaßnahmen sind in 2017 im Erdgeschoss geplant?
Ortloff steht traditionell für Papierprodukte und Schreibgeräte in besonderer Qualität. Diese Alleinstellung werden wir in der Gestaltung des Erdgeschosses besonders betonen. Dabei wollen wir den Impulskauf stärker fördern, z. B. durch die Integration einer Teilfläche, die im Stil eines Concept Stores gestaltet wird. Auch hier orientieren wir uns konsequent an den Bedürfnissen unserer Zielgruppen sowie an den Ergebnissen einer Umfeldanalyse.
Welche Rolle soll das Projekt Ortloff für die Mitglieder spielen?
Wir glauben, dass die Verbraucher auch in Zukunft den Wunsch haben werden, in Ladengeschäften einzukaufen. Das heißt aber nicht, dass die Ladengeschäfte so bleiben werden wie sie heute sind. Diese Überzeugung hat uns angetrieben, diese Veränderung in eigenen Geschäften auszuprobieren und die Reaktion der Kunden vor Ort zu erleben. Es ist ein großer Unterschied, ob wir bisher Themen in den Ladengeschäften theoretisch wussten oder jetzt hautnah erleben. Wir merken bereits, dass wir den Alltag unserer Händler besser verstehen, und haben das Ziel, darauf aufbauend unser Leistungsangebot zu verbessern.
Impulsgeber
Eineinhalb Jahre nach der Übernahme des Kölner Traditionsunternehmens Ortloff zeigt sich die Overather Händlerkooperation Soennecken eG durchweg zufrieden. Die wirtschaftlichen Ziele wurden leicht übertroffen, bestätigt Margit Becker, Geschäftsfeldleiterin Einzelhandel. Mittelfristig werde Ortloff zum wichtigen Impulsgeber für die Soennecken-Einzelhändler. Die Modernisierung des Untergeschosses mit rund 1000 Quadratmetern Fläche durch das Ladenbauunternehmen Christenhusz Einrichtungen wurde im Herbst des vergangenen Jahres abgeschlossen. Sowohl im Ausbau als auch im Bereich der Produktpräsentation geht Soennecken dabei neue Wege. Ein Umbau des Erdgeschosses ist für Anfang 2017 terminiert.